Hildesheim/Kempten. Am kommenden Samstag wartet auf die Hildesheim Invaders die wohl anspruchsvollste Auswärtsaufgabe des Jahres – sowohl sportlich als auch organisatorisch. Um 16 Uhr ertönt im Illerstadion in Kempten der Kick-off gegen die Allgäu Comets. Für die Hildesheimer heißt das: fast 600 Kilometer Anreise, ein Zwischenstopp in Ulm und ein vollgepacktes Programm, bevor überhaupt der erste Ball fliegt. Übertragen wird die Partie im Livestream bei Sportdeutschland.TV und in der Konferenz auf DF1.
Die Reise beginnt bereits am Freitagmittag mit einem Doppeldeckerbus, der die 70-köpfige Delegation – bestehend aus Spielern, Trainern und Betreuern – ins Schwabenland bringt. Ein normaler Mannschaftsbus hätte angesichts der Größe und Statur vieler Spieler nicht ausgereicht. In Ulm stehen 35 Doppelzimmer bereit, dazu ein separater Besprechungsraum für die abendliche Spielvorbereitung. Am Spieltag selbst geht es die restlichen 80 Kilometer ins Allgäu. „Wir haben früh geplant, aber durch einen bayerischen Feiertag und ein großes Volksfest in Kempten war vor Ort kein Hotel mehr zu bekommen“, erklärt Teammanager Dominic Mai. Die gesamte Tour schlägt mit rund 11.000 Euro zu Buche. Begleitet wird das Team zudem von einem Transportfahrzeug, das alle wichtigen Utensilien von der Ausrüstung bis hin zu Massagebänken mitführt.
Sportlich hofft Headcoach Marcus Herford auf ein energisches Auftreten seiner Mannschaft. Besonders im Fokus: Neuzugang OJ Thompson. Der physisch starke Defensive End soll den gegnerischen Quarterback unter Druck setzen – ein Element, das in den bisherigen Spielen zu selten zum Tragen kam. „Wenn er den Passangriff stört, hilft das der gesamten Verteidigung“, betont der stellvertretende Vorsitzende Johannes Krupp.
Die Ausgangslage könnte klarer kaum sein: Um die Chance auf die Play-offs zu wahren, sind Siege in den verbleibenden Partien Pflicht. „Wir müssen jetzt alles holen“, so Krupp. Die zwei spielfreien Wochen nutzten viele Spieler zur Regeneration oder für Heimatbesuche. Quarterback Hendrik Scharnbacher etwa verbrachte einige Tage auf dem Fahrrad in den Alpen. Herford erwartet nun ein fokussiertes Team: „Die Comets sind im eigenen Stadion brandgefährlich. Wir müssen von der ersten Sekunde an hellwach sein.“
Ein Erfolg im Süden wäre nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung Nachsaison, sondern auch ein Stimmungsaufheller vor dem brisanten Derby am 30. August gegen die New Yorker Lions Braunschweig