Was für ein Auftakt für die Pforzheim Wilddogs in der ERIMA-GFL! Gegen die favorisierten Allgäu Comets gelang dem Heimteam ein beeindruckender 34:21-Sieg. Von Anfang an stand das Spiel unter einem guten Stern für die Wilddogs. Vor über 1.000 begeisterten Zuschauern boten beide Teams hochklassigen und dramatischen Football.
Mit einem eigenen Fanbus im Gepäck reisten die Comets in die Goldstadt. Das Team, das seit 2014 durchgehend in der GFL1 spielt, bringt jede Menge Erfahrung und Struktur mit, ein harter Gegner für das Debüt der Wilddogs. Den Münzwurf gewannen die Gäste und verschoben die Wahl auf die zweite Hälfte, Ballbesitz also für die Wilddogs im ersten Drive.
Und dieser erste Drive hatte es in sich, oder besser gesagt: gleich der erste Spielzug. Quarterback Dre Harris übergibt zunächst an Alec Tatum, der direkt weiterleitet an Felix Dorn. Der wiederum gibt den Ball zurück an Harris, der mit einem 79-Yard-Pass Luca Hirschberger in der Endzone findet. 7:0 nach nur sechs Sekunden Spielzeit! Die davon sichtlich überraschten Comets hatten im anschließenden Angriff wenig Erfolg: „Four and out“. Die Offense der Wilddogs hingegen rollte kontinuierlich über das Feld. Schließlich war es Alec Tatum, der den Ball in die Endzone brachte. Mit dem verwandelten PAT durch Hirschberger stand es bereits im ersten Viertel 14:0.
Pünktlich zum zweiten Spielviertel kam dann auch die Offense der Gäste in Fahrt. Nach einem kurzen Schlagabtausch spielten sich beide Teams zunächst fest, bevor ein Big Play auf Geoffrey Greene die Comets wieder ins Spiel brachte. Dominik Hörner sorgte für die ersten Punkte der Gäste, 14:7. Doch die Antwort der Wilddogs ließ nicht lange auf sich warten: Luca Faschian erhöhte kurz vor der Halbzeit auf 21:7. Aber erneut war es Geoffrey Greene, der für Gefahr sorgte und die Comets kurz vor der Halbzeit in die Redzone führte. Mit noch zehn Sekunden auf der Uhr vollendete erneut Hörner zum 21:14-Halbzeitstand.
Spannung pur in der Kramski-Arena – und die Stimmung auf den Rängen war unbeschreiblich. Für Unterhaltung sorgten das Trommler- und Fanfaren-Corps Bretten sowie die Europafanfare Karlsruhe. Zusätzlich warfen die Spieltagssponsoren G.RAU und ADMEDES aus Pforzheim mit ihrer T-Shirt-Schleuder Merchandise in die jubelnde Menge. Doch im dritten Viertel wurde es zunächst ruhig auf den Rängen.
Die Comets schafften es nun, ihr Laufspiel zu etablieren, und marschierten unaufhaltsam über das Feld. Lars Kotzlowski verkürzte schließlich auf 21:20, allerdings misslang der Extrapunkt. Nun war das Spiel wieder völlig offen. Bei den Wilddogs lief im dritten Viertel hingegen wenig zusammen. Die Offense tat sich schwer, nicht zuletzt wegen des ohrenbetäubenden Lärms der Allgäuer Kuhglocken, einem charmanten Fan-Gimmick der Gäste.
Im letzten Viertel besannen sich die Wilddogs wieder auf ihre Stärken: sicheres Passspiel über die Außen kombiniert mit kraftvollen Läufen von Theo Michel und René Kopec. Letzterer war es dann auch, der mit einem kraftvollen Lauf über 24 Yards, nach vier gebrochenen Tackles, die Wilddogs aus der Lethargie riss. Der längste Lauf des Tages auf Seiten der Wilddogs. Luca Hirschberger sorgte anschließend für die nächsten Punkte, 27:20. Den folgenden Drive der Gäste beendete Colin Zimmerman mit einer Interception. Schließlich war es erneut Luca Faschian, der mit dem Touchdown zum 34:20 den Deckel draufmachte. Am Ende konnten die Wilddogs das Spiel abknien, die Defense ließ in diesem Spielabschnitt nichts mehr zu. Ein perfektes Debüt in der höchsten deutschen Spielklasse!
„Wir haben heute alles gegeben, und die Comets haben uns alles abverlangt. Am Ende hat sich die Arbeit ausgezahlt. Wir haben heute gezeigt, dass wir hier richtig sind – und es hat einfach Spaß gemacht“, so Headcoach Michael Lang. Auch Quarterback Stefan Fegg zeigte sich erleichtert: „Im dritten Viertel drohte uns das Spiel zu entgleiten. Doch wir haben schnell Anpassungen vorgenommen und den Ball wieder gut bewegt. Am Ende war es ein durch und durch gelungenes Debüt.“ Vorstand Kai Höpfinger ergänzte: „Wir haben so viele Jahre Schweiß und Tränen in diesen Verein gesteckt. Mit unzähligen ehrenamtlichen Helfern haben wir Spieltage auf dem Riebergle, im Holzhof und jetzt hier in der Kramski-Arena gestemmt. Es fühlt sich einfach gut an zu sehen, dass diese Arbeit in so einem Auftakt in der höchsten deutschen Spielklasse mündet. Das macht stolz.“
Allzu lange können sich die Wilddogs als aktueller Tabellenführer jedoch nicht ausruhen. Bereits am nächsten Wochenende geht es zu den Saarland Hurricanes, bevor am 25. Mai das nächste Heimspiel gegen die Straubing Spiders ansteht. Diese besiegten im Parallelspiel die Ravensburg Razorbacks und sind den Wilddogs noch in bitterer Erinnerung aus ihrer ersten GFL2-Relegation. Kickoff ist um 15:00 Uhr, das Spiel wird auch im Livestream über Sportdeutschland.tv im Wilddogs-Team-Pass übertragen.
Foto: Dean Siebert