Das hatten sich die Fighting Farmers Montabaur sicher anders vorgestellt: Nach zwei Spielen in der neuen Saison in der GFL2 stehen die Westerwälder noch ohne Punkte da. Nach der Niederlage in Nürnberg in der Vorwoche ging auch der Heimspiel-Auftakt verloren. Die Farmers kassierten Sekunden vor dem Ende gegen die Fursty Razorbacks den einzigen und entscheidenden Touchdown des Spiels und verloren mit 0:7 (0:0, 0:0, 0:0, 0:7).
Beide Teams gingen mit personellen Ausfällen in die Partie. Bei den Farmers fehlten wichtige Akteure, aber auch die Gäste reisten nur mit kleinem Kader an und boten auf der Quarterback-Position den Back-up vom Back-up auf. Die Frage war, welche Mannschaft die Ausfälle besser kompensieren kann. Spät, Sekunden vor dem Ende, gab es auf diese Frage eine Antwort: die Gäste aus Fürstenfeldbruck.
Die rund 750 Zuschauer sahen bis dahin eine Partie, der die großen offensiven Momente und auch die Scores fehlten. Leider, denn diese Kulisse hätte sicherlich mehr verdient gehabt als „nur“ einen Touchdown. Beide Teams taten sich schwer, in der Offense Akzente zu setzen. Highlights in Hälfte eins: auf beiden Seiten gab es jeweils einen Fieldgoal-Versuch. Viel mehr gab es nicht zu vermelden.
Kurz vor Schluss, als sich alle schon auf eine Verlängerung eingestellt hatten, kamen die Razorbacks dann doch noch einmal im Schlagdistanz und brachten mit einem kurzen Pass tatsächlich noch den einzigen Touchdown der Partie auf das Scoreboard. Eine Niederlage, so bitter sie auch ist für die Farmers, die sich die Gäste redlich verdient hatten.
„Das geht auf meine Kappe, ich habe zu viele Fehler im Playcalling gemacht“, nahm Farmers-Headcoach Tino von Eckardt die Niederlage auf sich. „Die Jungs haben alles versucht. Unsere Defense hat richtig gut gespielt. aber wir sind mit der Wucht der Defense der Razorbacks nicht klar gekommen und haben zu viele Fehler gemacht. Natürlich haben wir auch einige Ausfälle, aber ich will nicht jammern und klagen. Wir Coaches müssen noch besser werden und den Jungs auf dem Platz helfen, es besser machen zu können.“
„Die Offense konnte den Ball nicht wirklich bewegen, die Defense hat uns vier Quarter lang in Spiel gehalten“, bilanzierte Farmers-Sportdirektor Kevin Brüngel. „Fursty hat mit 25 Spielern auf dem Platz gekämpft und sich spät belohnt. Wir haben zu viele Strafen in der Offense kassiert. Dass wir derzeit viele Verletzte haben, lasse ich als Ausrede nicht gelten. Die Offense-Situation sollte nach zwei Testspielen und einem Saisonspiel nicht so sein wie wir es heute gezeigt haben.“
Abseits des sportlichen Geschehens blieben aber einmal mehr viele wertvolle Momente von einem stimmungsvollen Heimspiel-Auftakt im „neuen“ Mons-Tabor-Stadion. Die vollbesetzte neue Tribüne zeigte einmal mehr auf, welchen Ausnahmestatus die Farmers und der Football in der Region haben. Zum Einlauf boten die Farmers-Cheerleader „Heavenly Force“ rund 90 Cheers auf – ein beeindruckendes Bild. Unter den zahlreichen Gästen waren auch Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher und Citymanager Oliver Krämer.
Text: Tom Neumann
Foto: Lena Brüngel (@_elembee)