In einem denkwürdigen Spiel, das leider nicht an den erfolgreichen Start der Saison anschließen konnte, haben die Pforzheim Wilddogs ihr Debüt in der Nordstaffel gegen die Düsseldorf Panther verloren. In einem zunächst ausgeglichenen Spiel konnten die Wilddogs im weiteren Verlauf keine entscheidenden Akzente mehr setzen und unterlagen am Ende mit 14:07 den Gastgebern aus Düsseldorf.
Der Aufsteiger in die Nordstaffel begann an diesem heißen Tag bei über 30 Grad in schwarzen Trikots mit der Offensive, wurde jedoch direkt gestoppt. Die Wilddogs-Offense versuchte es zu Beginn mit drei Pässen – keiner kam an. Ein Bild, das sich im weiteren Spielverlauf noch oft wiederholen sollte: fallen gelassene Bälle und unglückliche Würfe. Es zeigte sich deutlich, dass der Ausfall von Theo Michel und Luca Hirschberger die Offense sichtbar schwächte. Zwar konnten die Runningbacks Rene Kopec und Raymond Fragosa im späteren Spielverlauf immer wieder Akzente setzen, doch zunächst dominierten auf beiden Seiten die Defensivreihen.
Die Wilddogs fanden zunächst nicht recht ins Spiel, doch Quarterback Dre Harris übernahm Verantwortung, lief selbst und hielt so den Ball im Spiel. Schließlich fand er Tino Werner in der Endzone zum ersten Touchdown der Partie und zur 0:7-Führung. Es sollten die letzten Punkte der Wilddogs in dieser Partie bleiben. Sein Gegenüber Cole Stenstrom von den Düsseldorf Panthern bediente erst seinen Nummer-1-Receiver James Okike zum Big Play und wenig später Anton Beemelmanns zum Ausgleich. Okike sollte auch im weiteren Spielverlauf immer wieder eine tragende Rolle im Düsseldorfer Angriff spielen. Im zweiten Viertel erhöhte Christopher Köhler schließlich auf 14:07 – was zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnte: Es waren die letzten Punkte der Partie und das bereits ab der Mitte des zweiten Viertels.
Was danach passierte, war für die Wilddogs-Fans nur schwer zu ertragen. Zwei Mal standen die Wilddogs deutlich in der Redzone der Gastgeber – und gingen beide Male leer aus. Einmal wurde der Ball durch eine Interception in der Endzone verloren, ein anderes Mal brachten sich die Pforzheimer durch Strafen und unglückliche Aktionen so weit zurück, dass keine Punkte mehr möglich waren. Ein erfolgreicher Punt-Fake durch Luca Faschian konnte auch kein Momentum generieren. Es war als Wilddogs-Fan zum Verzweifeln. Es lief überhaupt nicht rund im Angriff, selten generierte man noch ein First-Down. Düsseldorf hingegen bewegte den Ball weiterhin gut und nahm Zeit von der Uhr, doch nur der starken Defense der Wilddogs war es zu verdanken, dass die Gastgeber keine weiteren Punkte erzielten.
Am Ende steht eine absolut verdiente Niederlage für die Pforzheim Wilddogs, die an diesem Tag nicht durch einen übermächtigen Gegner, sondern an den eigenen Fehlern lag.
„Wir haben uns heute nicht gut präsentiert. Es gab viele Fehler, insgesamt wirkte unser Auftritt nicht überzeugend. Das müssen wir im Training aufarbeiten. Zwei von drei Auswärtsspielen zu verlieren, ist bitter. Jetzt geht es zuhause ins Rückspiel gegen die Munich Cowboys – das wird nicht einfacher“, so Quarterback-Coach Stefan Fegg.
Doch das Ergebnis ist nicht das einzige Problem: Das ohnehin schon angeschlagene und im Passspiel aktuell anfällige Defensive Backfield der Wilddogs verlor mit Colin Zimmerman einen Schlüsselspieler. Er wurde noch in Düsseldorf ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem er sich einen Mittelhandbruch sowie zwei gebrochene Finger zugezogen hatte. Für den Rest der Saison fällt er aus. Einziger Lichtblick: Die Rückkehr von Luca Hirschberger zum kommenden Heimspiel scheint realistisch.
In der kommenden Woche muss sich also einiges tun. Wenn die Wilddogs nicht wieder die Form der ersten drei Spiele finden, wird das Heimspiel am Samstag – der SWP-Gameday gegen die Munich Cowboys – ein echter Härtetest für die Nerven aller Beteiligten. Die Baustellen bei den Wilddogs sind aktuell groß – und sie werden durch die Ausfälle nicht kleiner und der Traum von der Playoff Teilnahme könnte gerade mit der dicht stehenden Südstaffel ins Wanken geraten.
Foto: Lukas Nowrot