Comets verlieren Offensiv-Spektakel bei den Saarland Hurricanes

In einem punktereichen Schlagabtausch mussten sich die Allgäu Comets am Samstag auswärts den Saarland Hurricanes mit 38:54 geschlagen geben. Trotz einer kämpferischen Leistung und einer deutlich verbesserten Offense reichte es am Ende nicht, um den zweiten Sieg dieses Jahr gegen die Saarländer einzufahren.


Schon vor dem Kickoff war klar: Die Comets-Defense steht vor einer Mammutaufgabe. Neben den bereits bekannten Ausfällen von u. a. David King, Peter Arentsen, Johannes Wagner und Jonathan Zinnecker fielen kurzfristig drei weitere Defensive Backs aus – ein herber Schlag für die Kemptener Verteidigung.

Die Folge: ein völlig neu zusammengestelltes Backfield, in dem teilweise Offensivspieler wie Daniel Näßler, eigentlich Wide Receiver, aushelfen mussten. Näßler machte seine Sache mehr als ordentlich – krönte seinen Einsatz auf ungewohnter Position sogar mit einer Interception. Trotzdem fanden die Hurricanes immer wieder Lücken in der Defense und nutzten diese gnadenlos aus. Besonders das starke Passspiel der Gastgeber stellte die Comets vor große Probleme.


Offensiv begann das Spiel für die Comets erneut mit Startschwierigkeiten und einer frühen Abgabe des Angriffsrechts. Gute Möglichkeiten blieben zunächst ungenutzt, was sich später rächen sollte, denn die Gastgeber konnten mit zwei Touchdowns in Führung gehen. Danach fing sich die Mannschaft, fand mit fortlaufender Spielzeit immer besser in den Rhythmus und konnte mit einem Touchdown durch WR Elias Kraljevic den Anschluss herstellen. Der Allgäuer Defense gelang es bis auf die Interception durch Näßler nicht, im Spielverlauf ein Turnover zu generieren und so endete jeder Ballbesitz der Hurricanes mit einem Touchdown. Dadurch behielten die Saarländer den Vorsprung von zwei TDs auch zur Halbzeit, während WR-Neuzugang Patrick Bschorr, der zu Beginn der Saison verletzungsbedingt noch pausieren musste, im zweiten Quarter zu seinem ersten Touchdown in der Erima GFL kam und an dem Spieltag eine der auffälligsten Figuren der Offense auf dem Feld war. Mit dem Pausenstand von 26:16 gingen die Teams in die Kabinen. 

Zu Beginn des dritten Quarters entwischten zuerst WR Evan Liggett und dann Spencer Corona dem Allgäuer Backfield und sorgten schnell für den nächsten Touchdown – mit einem Run-TD durch RB Lars Kozlowski stellten die Comets aber den bisherigen Abstand wieder her. Mittlerweile war auch noch DL-Routinier Sven Köppl verletzungsbedingt ausgefallen, der als Vertretung von David King beim Kicken und Punten eine solide Leistung gezeigt hatte. OL-Neuzugang Jan Steiger übernahm als Backup des Backups dann dessen Aufgaben.

Einen weiteren Touchdown der Saarländer konterten die Comets durch Patrick Bschorrs zweiten TD des Tages – ein gelungener Einstand im GFL-Football. Den folgenden Ballbesitz der Hurricanes krönte ein Trickspielzug zum Punktgewinn, als die Gastgeber sich geballt in der Mitte aufstellte um den Ball das letzte Yard zum First Down zu schieben – ein „Tush-Push“ – dann aber mit dem Ball nach außen liefen und ihn 65 Yards in die Endzone trugen.

Auch diesen Score beantwortete die Allgäuer Offense wieder mit Punkten auf dem Scoreboard, als Dr. Geoffrey Green einen Pass von QB Conor Regan fangen und über die Goalline tragen konnte. Wiederum stellten aber die Canes den Vorsprung von zwei Scores – 16 Punkten – daraufhin mit einem Touchdown her, den die Comets mit auslaufender Uhr nicht mehr einholen konnten.

Insgesamt zeigte die Offense trotz der Niederlage aber genau das, was in den letzten Wochen noch gefehlt hatte – Tempo, Konzentration und Durchschlagskraft. 38 Punkte auswärts sind ein deutliches Lebenszeichen.
Auch wenn die Niederlage schmerzt, zeigten die Comets bei ungünstigen Ausgangsbedingungen Moral. Spieler sprangen auf ungewohnten Positionen ein, kämpften bis zum Schluss – und gaben sich auch bei 16 Punkten Rückstand nicht auf.

„Die Defense war angesichts der Ausfälle bis ans Limit gefordert. Trotzdem haben die Jungs alles reingeworfen“, sagte Jörg Wienstruck nach dem Spiel. „Die Offense hat geliefert, jetzt müssen wir wieder gesund werden und weiter an der Abstimmung arbeiten.“


Am Sonntag, 20. Juli steht das nächste Spiel auf dem Programm: Die Comets empfangen die Pforzheim Wilddogs im Illerstadion. Der Aufsteiger spielt bislang eine starke Saison – für die Comets wird es ein echter Härtetest. Doch das Team ist entschlossen, die Lehren aus dem Saarland-Spiel mitzunehmen und den nächsten Heimsieg ins Visier zu nehmen. Die 14 Tage Spielpause reichen hoffentlich, dass viele dringend benötigte Schlüsselspieler ihre Blessuren auskurieren können und wieder ins Team zurückkehren.