Da ist sie also, die Chance der Wilddogs, Historisches zu erreichen. Mit dem knappen Sieg bei den Fursty Razorbacks haben die Wilddogs jetzt die Möglichkeit, den Meisterschaftstitel in der GFL2 aus eigener Kraft zu holen und damit den Aufstieg ins Oberhaus des deutschen American Football, die GFL, zu schaffen. Perfekt wird das Ganze dadurch, dass das Spiel um die Meisterschaft zu Hause in Pforzheim stattfinden wird. Der Weg zu dieser Chance war in Fürstenfeldbruck jedoch alles andere als einfach.

Das Wetter im Stadion „Auf der Lände“ war perfektes Footballwetter, und auch einige Wilddogs-Fans haben die Fahrt auf sich genommen und einen Teil der Tribüne in Blau und Weiß gefärbt. Die lautstarke Unterstützung war für die Wilddogs spürbar. Nach dem Münzwurf durfte dann auch gleich die Offense der Wilddogs das Spiel eröffnen, doch es wollte nicht wirklich rund laufen. Die Bälle prallten den Receivern aus den Händen, und ohne ein First Down ging es wieder vom Feld. Man merkte dem Team den Druck an, denn dieses Spiel entschied darüber, ob die Meisterschaft erreichbar wird oder nicht.

Die Razorbacks stellten sich dafür gleich besser an und bewegten den Ball sauber übers Feld. An der Goalline jedoch stand die Defense fest; ein Field Goal war die einzige Ausbeute der Gastgeber, 3:0. Doch die Offense der Wilddogs hatte einfach kein Glück – es wollte nicht richtig klicken, und zu allem Überfluss verlor man noch den Ball. Die Razorbacks zögerten nicht lange und nutzten das Momentum für weitere Punkte, 10:0 im zweiten Spielviertel. Wieder mussten die Wilddogs einem Rückstand hinterherlaufen.

Doch so richtig besser wurde es erstmal nicht für die Wilddogs. Auf der Tribüne waren die lautstarken „Ahs“ und „Ohs“ bei den fallen gelassenen Bällen zu hören. Wenn es dann doch mal klappte, machten ein kleines Foul durch einen False Start oder ein schlechter Snap den Fortschritt sofort wieder zunichte. Nur die starke Laufarbeit von Quarterback Rayna Stewart hielt den Drive in dritten Versuchen am Leben. Der Aufwand wurde schließlich mit einem Field Goal durch Luca Hirschberger belohnt, 10:3 der Anschluss. Die Defense hielt, und die Wilddogs kamen fünf Minuten vor der Halbzeit nochmal in Ballbesitz. Kurz vor der Halbzeit fand der Ball die Hände von Luca Hirschberger zum 10:10-Ausgleich.

Die zweite Halbzeit begann dann direkt mit einem Touchdown-Drive der Gastgeber, 17:10, und gerade einmal eine Minute war gespielt. Die Antwort der Wilddogs ließ auf sich warten. Es folgte erst noch ein Ballwechsel, ehe es die Wilddogs bis kurz vor die Endzone schafften, doch dort stockte der Angriff, und der anschließende Field-Goal-Versuch wurde geblockt. Eine Interception von Alex Andrade brachte die Wilddogs jedoch an der eigenen 3-Yard-Linie wieder in Ballbesitz. Es folgte ein 97-Yard-Drive der Wilddogs, der sich bis ins letzte Spielviertel zog und am Ende mit einem Pass auf Alec Tatum zum 17:17-Ausgleich führte. Kurz vor Schluss erhöhte Rayna Stewart zum 17:23, und Fursty bekam nochmal den Ball. Die Gastgeber schafften es bis kurz vor die Endzone, und beim vierten Versuch kam der Pass an, doch Micha Rometsch hatte die Hände richtig und schlug dem Receiver den Ball aus den Händen, wodurch er den Sieg für die Wilddogs sicherte.

„Es war ein Spiel, in dem wir sehr viel Pech hatten, aber am Ende die nötige Portion Glück“, fasste Headcoach Michael Lang den Spielverlauf zusammen. Quarterback-Coach Stefan Fegg hob die Leistung von Rayna Stewart nochmal hervor: „Wir haben darüber gesprochen, dass er den Drive am Leben halten muss, und genau das hat er heute getan. Er hat in den entscheidenden Situationen richtig entschieden und unser Spiel maßgeblich getragen.“ Mit dem Sieg steht nun fest, dass die Wilddogs um die Meisterschaft spielen werden. Unabhängig vom Ausgang des letzten Auswärtsspiels gegen Albershausen am 01. September entscheidet der letzte Heimspieltag über die Meisterschaft.

„Wenn Montabaur bis dahin ihre Spiele gewinnt, haben wir ein Finale in der Kramski-Arena, bei dem es um den Aufstieg gehen wird“, so Vorstand Kai Höpfinger. Damit haben die Wilddogs das zu Beginn der Saison ausgerufene Ziel bereits zur Hälfte erreicht. Michael Lang hatte gesagt: „Wir wollen aufsteigen!“ Das Mitspielen um den Aufstieg ist damit bereits gesichert, und am 07. September können die Wilddogs zu Hause den Traum aus eigener Kraft erfüllen. Tickets für das Finalspiel gibt es bereits im Vorverkauf über die Homepage und die Social-Media-Seiten der Wilddogs.

Foto: Tara Gienger

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