Mit einem stark reduzierten Kader traten die Comets in München beim bayerischen Dauerrivalen zur einzigen regulären Begegnung dieses Jahr an. Durch das verletzungsreiche Straubing-Spiel fehlten mehrere Leistungsträger – neben RB Leonardo Walter Dabo auf Seiten der Offense mussten die Allgäuer auf Seiten der Defense auf die Linemen Johannes Wagner und Jonathan Zinnecker verzichten. Auch in der vordersten Angriffsfront fehlen nach wie vor der Left Tackle Philipp Dold und der Center Martin Piontek, deren Verletzungen noch nicht ausgeheilt sind. 
Nach einem Fumble des Returners im allersten Spielzug (Kickoff-Return) mit Verlust des Angriffrechts konnten die Comets den Münchner Vorwärtsdrang stoppen und auf ein Fieldgoal begrenzen. Ab dann wechselten sich die beiden Mannschaften in den Touchdowns ab – einem 53-Yard-TD durch Nate Stewart ließen die Hausherren wiederum einen Besuch in der Endzone folgen: Ein Heavy-Set mit zusätzlichem Fullback der Münchner drückte den Ball von der drei-Yard-Line über die Goalline – und von der 2-Yard-Linie war es wieder ein Pass auf Stewart, der kurz vor der Pause den Halbzeitstand von 10:14 markierte. In dieser Phase hatte die Defense der Gäste die Hausherren weitestgehend im Griff (LB Dominik “Dauschi” Schmidt klaute an einer Stelle dem Münchner RB kurzerhand den Ball aus den Händen…) und zwang diese immer wieder zu einem Punt.

Nach der Pause waren es dann wieder die Cowboys, die sich auf das Scoreboard brachten; mit einem Mix aus Pässen und Laufspielzügen durch den starken RB Maximilian Mayer arbeiteten sie sich übers Feld und übernahmen nach einem Pass auf den völlig freien WR Delgado wieder mit 17:14 die Führung. Auf Seiten der Comets war für das Laufspiel vorwiegend der aus der eigenen Jugend stammende Maximilian Barmettler zuständig, der als Ersatz für Walter Dabo und den schon vor der Saison verletzten Jeremie Kwanzambi Beni zum Einsatz kam. Nachdem er in dieser Funktion beim Spiel gegen die Spiders für seine Läufe schon mit „Barmettler! Barmettler!“-Rufen der Fans gefeiert wurde, lieferte er mit durchschnittlich 3,7 Yards auch in München eine ordentliche Leistung ab. Nachdem er den Ball bis an die Münchner 13-Yard-Linie getragen hatte, konnte WR Elias Kraljevic, auch Trainer der an diesem Tag erfolgreichen U13-Jugendmannschaft, den Touchdownpass zum erneuten Führungswechsel mit 17:20 fangen. Die Münchner setzten weiter auf ihre Kombination aus Lauf und Pass, was die Comets-Defense vor allem beim Laufspiel immer wieder vor einige Probleme stellte, dieses erfolgreich zu stoppen – folgerichtig übernahmen die Gastgeber nach einem Touchdown durch WR Chereminsky mit 24:20 wieder die Führung. Auf Seiten der Comets fand ab diesem Zeitpunkt nur noch der Angriff durch die Luft statt und WR Dominik Hörner benötigte nur zwei Spielzüge, um in der Endzone mit 24:27 wieder die Führung zu übernehmen. Leider sollten dies die letzten Punkte auf Seiten der Allgäuer gewesen sein, denn mit ihrem dominanten Laufspiel bewegten sich die Cowboys über das Feld und übernahmen durch WR Boccella mit 31:27 die Führung. (Alle PATs der Comets durch Ivan Alvarez Canto)

Bei verbleibenden 4:30 Spielzeit wäre theoretisch noch die Chance zum erneuten Punktgewinn möglich gewesen, aber wie schon in den Spielen gegen Ravensburg und Straubing ließen Fokus und Konzentration bei zunehmender Spieldauer nach. So fanden die Pässe Bullocks ihre Ziele nicht und Norman Loos musste mit einem Punt den Ball wieder an die Münchner abgeben. Diese arbeiteten sich kleinschrittig mit vielen Laufspielzügen vorwärts und ließen dabei geschickt die Uhr herunterlaufen, während die durch den Ausfall von Safety Freddie Burton abermals geschwächte Defense diesen Vorwärtsdrang nicht aufhalten konnte. Mit einer Bilanz von 2-4 stehen die Comets nun auf dem vierten Tabellenrang und damit gerade noch auf einem Playoffplatz. Da mit Ausnahme der bisher niederlagenfreien Unicorns aber alle Teams in der Südstaffel der Liga durchwachsene Resultate ablieferten, hängt es nicht nur vom eigenen weiteren Abschneiden der Comets ab, sondern auch von der Performance der Konkurrenten um die vorderen Tabellenplätze. Mit anstehenden Spielen gegen starke Gegner wie Potsdam (Heimspiel am 27.07.), Schwäbisch Hall (11.08. im Illerstadion) und Dresden (auswärts) stehen aber weitere anspruchsvolle Aufgaben vor HC Elias Gniffke und seiner Coachingcrew. In den fast drei Wochen bis zum nächsten Spiel – im Illerstadion gegen den amtierenden GFL-Bowl-Sieger – haben die Comets nun Zeit zumindest einige Verletzungen ausheilen zu lassen und Anpassungen vorzunehmen.
© Bild: Kim-J. H., @ballmeetssnap

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