In einem Spiel, dessen Vorzeichen eigentlich eine klare Sache für die Wilddogs darstellten, taten sich die Jungs aus der Goldstadt zu Anfang mehr als nur schwer gegen die Golden Dragons aus Gießen. Erst im letzten Viertel fanden die Wilddogs zur gewohnten Stärke zurück und erzielten das erwartete Ergebnis von 33:14. Damit bleiben die Wilddogs punktgleich an der Tabellenspitze mit den ebenfalls siegreichen Montabaur Fighting Farmers.

Mit einem Ergebnis aus dem Hinspiel von 49:0 reisten die Wilddogs mit entsprechendem Vorschusslorbeer an. Leider war dieses Ergebnis in den Köpfen der Mannschaft noch viel zu präsent. „Wir haben in der ersten Hälfte mit dem Kopf das Spiel schon gewonnen. Das passiert automatisch, trotz aller Vorbereitung. Das führte zu einem eher verhaltenen Start“, fasst Quarterback-Coach Stefan Fegg die erste Hälfte zusammen. Neben der etwas zu laxen Einstellung war jedoch auch der Spielmacher der Wilddogs deutlich angeschlagen. Quarterback Rayna Stewart spielte an diesem Tag mit Fieber.

Der erste Ballbesitz der Wilddogs endete ohne ein First Down, sodass das Punt-Team aufs Feld musste. Der Snap war zu hoch und ging in der Endzone ins Aus, was den ersten Punkten für die Hausherren in Gießen führte, 2:0. Jetzt war das Momentum bereits zu Beginn eher bei den Gastgebern. Doch auf das Verteidigungsbollwerk von Defense-Coordinator Sascha Deger war Verlass. Allen voran sorgten die Defensive Line um Marco Schmidt und Michael Gilmour für genug Druck und verhinderten Punkte der Gastgeber. Der anschließende Drive lief dann schon besser. Pässe auf Alec Tatum und Andreas Lehmann brachten die Wilddogs über das Feld. Am Ende war es ein langer Pass in die Ecke der Endzone, den Alec Tatum im Zweikampf zum Touchdown fing. 2:6, denn der Extrapunkt wurde geblockt.

Im zweiten Viertel war ein Field Goal der Dragons zu kurz und blieb in der Endzone liegen. Geistesgegenwärtig nahm Malik Williams den Ball auf und machte sich auf den Weg in Richtung Gießener Endzone, doch ein Spieler der Dragons bemerkte das noch und stoppte Malik nur durch ein Foul, leider ohne Punkte. Es dauerte noch einen Ballbesitzwechsel, bis Alec Tatum nach einem kurzen Pass den Ball über ganze 60 Yards zum Touchdown lief, 02:13. Doch Gießen blieb dran und fand den komplett einsamen Receiver in der Endzone, 08:13. Kurz vor der Pause fand Rayna Stewart dann noch Tjorben Schmidt zum 08:19-Halbzeitstand.

Das dritte Spielviertel lässt sich aus Sicht der Wilddogs ganz kurz zusammenfassen: Unglückliche Offense, starke Defense. Das letzte Spielviertel brachte dann die Entscheidung. Ein eroberter Fumble von Michael Gilmour, zwei Interceptions von Yves Meier und Touchdowns von Alec Tatum und Felix Dorn. Den Dragons gelang noch eine Ergebniskorrektur. Aber das Endergebnis von 14:33 war dann verdient.

„Es war kein schönes Spiel, es war kein gutes Spiel. Aber ein Sieg ist ein Sieg“, so Headcoach Michael Lang. „Wir haben in der ersten Hälfte nicht wirklich ins Spiel gefunden. Halbzeit zwei begann dann nicht besser. Im letzten Spielviertel haben wir dann etwas besser ins Spiel gefunden, blieben aber deutlich hinter unseren Erwartungen zurück.“ Auch Stefan Fegg kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: „Das Spiel war überhaupt nicht unseres. Es gab einfach viel zu viele Strafen aufgrund von Unkonzentriertheiten. Jetzt steht erstmal das nächste Spiel gegen die Fursty Razorbacks an. Bis dahin ist hoffentlich auch Rayna wieder fit.“

Im Fernduell haben auch die Montabaur Fighting Farmers erst im letzten Viertel das Spiel gegen die Albershausen Crusaders entschieden. Also hatten beide Teams an der Spitze an diesem Wochenende Schwierigkeiten. Die Liga bleibt spannend, und es zeichnet sich immer mehr ab, dass das letzte Spiel der Saison die Meisterschaft entscheiden könnte. Das Spiel in Fürstenfeldbruck am kommenden Samstag beginnt um 16:00 Uhr und kann auch via Live-Stream auf Sportdeutschland.tv verfolgt werden.

Foto: Tara Gienger

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