Die Schwäbisch Hall Unicorns sind zum 13. Mal in Folge Gruppensieger im Süden, in der ERIMA GFL Nord sind die Potsdam Royals dominanter Tabellenführer. Im Fokus stehen nun in der Bundesliga des deutschen American Footballs die Plätze zwei bis vier in den Gruppen sowie im Norden das Rennen gegen den Abstieg.

Am 10. August eröffnen die Munich Cowboys und die Straubing Spiders das 14. Spielwochenende der Saison im Münchner Dantestadion. Das Hinspiel am allerersten Spieltag hatten die Spiders auf eigenem Platz klar mit 7:31 verloren. Höchst ärgerlich für die „Spinnen“, die danach durchgehend stärker agierten. Vor allem zu Hause, wo sie letzte Woche auch die Paderborn Dolphins in Schach halten konnten.

Verloren haben sie trotz Heimsieg allerdings auch den Gesamtvergleich gegen die ifm Razorbacks Ravensburg. Nicht nur der momentane Tabellenplatz zwei (und Platz eins in Bayern) steht daher für Straubing in München auf dem Spiel. Eine Niederlage brächte sie möglicherweise eine Woche später in die Verlegenheit, gegen die Allgäu Comets Rang vier und damit die Mindestplatzierung für die Endrundenteilnahme verteidigen zu müssen.

Sowohl Cowboys als auch Spiders finden 2024 vor allem über starke Defense-Vorstellungen den Weg zum Erfolg. Beide haben mit einigem Abstand die wenigsten Punkte aller Teams der ERIMA GFL Süd kassiert. So spricht nicht nur der Heimvorteil der Münchner dagegen, dass Straubing die 24 Punkte Rückstand aus dem Mai aufholen könnte, sondern auch die Aussicht auf ein eher niedriges Resultat. Hinzu kommt, dass der Spiders-Angriff zwar dank Running Back Kamal Cass Akzente setzen kann, insgesamt jedoch ligaweit die wenigsten Yards pro Spiel schafft.

Die Münchner waren mit Elan ins Jahr ihres 45-jährigen Jubiläums gestartet. Niederlagen in Ravensburg und Kirchdorf sowie daheim gegen Berlin waren dann Enttäuschungen. Für sie könnte sich zum Ende alles zum Guten wenden. Ohne Heimsiege gegen Straubing und später zum Abschluss gegen die ifm Razorbacks wird es allerdings wohl nichts mit Platz zwei.

Das Rennen um die Playoff-Plätze in der ERIMA GFL Süd wird außer von den Paderborn Dolphins nach ihrer Niederlage in Straubing und vor einem späteren Heimspiel gegen München auch durch die Kiel Baltic Hurricanes aus der Nord-Gruppe mitbestimmt. Die Kieler stellen sich diese Woche ihrem ersten Interconference-Vergleich bei den ifm Razorbacks Ravensburg. Gastgeber Ravensburg hat alle Heimspiele bisher gewonnen. Bleibt er auf diesem Kurs, dürfte ein Playoff-Platz sicher sein. Als Bonus könnte man am Ende ein „Finale“ um Rang zwei gegen die Munich Cowboys in München erreichen.

Ravensburgs Head Coach John Gilligan will den Druck zwar etwas herausnehmen: „Wir denken von Spiel zu Spiel. Für uns ist es wichtig, dass wir vier Quarter konzentriert Football spielen. Dann können wir jeden Gegner schlagen.“ Doch nach Straubings Interconference-Sieg gegen Paderborn stehen die Ravensburger ziemlich in der Pflicht, gegen die Baltic Hurricanes nachzuziehen. Kiel hat ebenso wie Paderborn und die Berlin Rebels bislang erst zweimal gewinnen können in diesem Jahr. Einer der drei dürfte am Ende in die Abstiegsrelegation gegen den Zweitligameister müssen.

Neben dem Samstagsspiel der Kieler bei den ifm Razorbacks wird hier das Sonntagsspiel der Paderborn Dolphins gegen die Berlin Rebels eine Vorentscheidung bringen. Beide treffen nur dieses eine Mal aufeinander. Vor allem für die Rebels ist kaum abzusehen, wie in den drei danach ausstehenden Partien eine Niederlage in Paderborn noch kompensiert werden könnte. Die Dolphins selbst müssen später noch zu den Spitzenteams nach Dresden und Potsdam sowie zum direkten Konkurrenten nach Kiel. Der Sieger vom Sonntag hat also das erste Bein am rettenden Ufer.

Eine ähnliche Ausgangslage herrscht am Samstag vor dem Spiel zwischen Kirchdorf Wildcats und Saarland Hurricanes. Jedenfalls haben die Wildcats angekündigt, die Partie aus diesem Blickwinkel anzugehen. Da die ERIMA GFL Süd im kommenden Jahr wieder auf acht Teams aufgestockt wird, muss der Verlierer keinen Abstieg fürchten. Es spricht aber für den Aufsteiger, dass man mindestens Vorletzter werden will, um sich selbst und der Konkurrenz zu beweisen, dass man sportlich in die erste Liga gehört.

Die Vorjahresfinalisten und erneuten Tabellenführer aus Potsdam und Schwäbisch Hall wiederum wollen weiter vorführen, dass man an ihnen vorbeikommen muss, wenn man in den GFL Bowl am 12. Oktober in Essen will. Meister Royals liegt inzwischen bei über 60 eigenen Punkten pro Spiel im Schnitt, die Unicorns haben mal wieder Rang eins im Süden vorzeitig sicher. Die Potsdamer gastieren am Samstag beim Nachbarn Berlin Adler, die Schwäbisch Haller fahren am Sonntag zu den Allgäu Comets nach Kempten.

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