Kiel, 11.08.2024 – Niedergeschlagen standen und saßen Spieler und Trainer der Kiel Baltic Hurricanes am Samstagabend nach der Partie gegen die ifm Razorbacks Ravensburg auf dem Rasen des TeleData-Stadions. Mit 22:29 (7:6/7:2/0:14/8:7) unterlagen sie den Gastgebern vor 1.287 Zuschauern im Interconference Spiel in Ravensburg, nachdem sie zur Halbzeit mit 14:8 in Führung lagen. Nach dem Abklatschen mit dem Gegner, dem Abschlusshuddle und dem Dank an die mitgereisten Kieler Fans blieben viele noch auf dem Feld.
„Es ist frustrierend – für uns alle gerade“, sagte Head Coach Timo Zorn nach der Partie. „Wir haben uns selbst mehrfach in Schlagdistanz gebracht, haben gute Drives hingelegt, den Ball gut bewegt und sind doch zu oft leer ausgegangen. Gerade in so engen Spielen addieren sich solche Dinge dann auf. Im Moment scheinen wir nicht in der Lage zu sein, diese Fehler einfach abzuschütteln und Kapital aus unseren aussichtsreichen Positionen zu schlagen.“
Kiel gewann den Cointoss, wählte die sogenannte Second Half Option, also den Ball zu Beginn des dritten Viertels zu erhalten, und wehrte dann direkt den ersten Angriff der Razorbacks in drei Spielzügen ab. Stattdessen marschierte die Kieler Offense über das Feld mit Pässen auf Isaiah Harris, Lars-Ole Günter Gloe und Justin Prostinak, aber auch mit Läufen von Prostinak und Lorenz Rotermund, die gegen die drittstärkste Laufverteidigung der German Football League First Downs erzielten. Den ersten Touchdown der Partie erzielte Saleem Iqbal nach Pass von Nate Hayden. Cobian Adjei-Freeman kickte den Extrapunkt zum 7:0 aus Kieler Sicht. Nun kamen auch die Gastgeber besser ins Spiel und erzielten am Ende ihrer nächsten Angriffsserie einen Touchdown. Den Extrapunkt verhinderten die Hurricanes.
Nach jeweils einem Drive ohne zählbares Ergebnis – vergebenes Fieldgoal bei den Hurricanes, Punt bei den Razorbacks – zu Beginn des zweiten Viertels, starteten die Kieler nach dem gut platzierten Punt der Gastgeber an der eigenen 1-Yard Linie. Kurz darauf erzwangen die Razorbacks einen Safety, als sie Canes Quarterback Nate Hayden in der eigenen Endzone stoppten. Doch die Hurricanes beendeten den folgenden Angriff der Ravensburger mit einem Turnover, als Tristan Thormählen an seinem 23. Geburtstag den Ball für sein Team eroberte. „Die Defense hat uns auch in diesem Spiel wieder mehrfach in guter Feldposition den Ball gegeben, hat Turnover produziert und auch in kritischen Downs gehalten“, so Zorn. Kurz darauf erzielten die Hurricanes ihren zweiten Touchdown, dieses Mal durch einen Pass von Hayden auf Michel Peschel. So ging es mit 14:8 für Kiel in die Halbzeitpause.
Mit der Führung und dem Angriffsrecht starteten die Canes in das dritte Viertel. Doch im zweiten Spielzug verloren sie den Ball. Kurz darauf punkteten die Razorbacks und hatten nun das Momentum auf ihrer Seite, welches sie durch eine Interception kurz darauf weiter ausbauten. Zwar konnten die Hurricanes den nächsten Angriff noch abwehren und die Ravensburger zum Punt zwingen, doch anschließend mussten auch die Canes punten, nachdem sie als das Team mit den bisher wenigsten zugelassenen Quarterback Sacks an diesem Tag einen zweiten solchen hinnehmen musste im Kampf mit der Mannschaft, die die meisten Sacks erzielt und der der Sack Leader der Liga Ben Rashid angehört. Bald darauf warf der Spielmacher der Oberschwaben Broghean McGovern seinen dritten Touchdownpass der Partie. Damit gewannen die Razorbacks das dritte Quarter mit 14:0, lagen nun mit 22:14 vorn und drehten damit das Spiel.
Zu Beginn des Schlussviertels standen die Hurricanes wieder kurz vor der Ravensburger Endzone und spielten an der 8-Yard Line einen vierten Versuch aus, um das eine noch fehlende Yard zum neuen First Down zu erzielen. Doch stattdessen verloren sie den Ball und die Offense der Gastgeber kam auf das Feld. Diese arbeitete sich voran und erzielte schließlich das 29:14. Die Hurricanes punkteten jedoch noch einmal, als Nate Hayden den Ball zu Henrik Wolk pitchte und dieser über 49 Yards auf Lars-Ole Günter Gloe zum Touchdown warf. Cobian Adjei-Freeman fing den Ball zur 2-Point Conversion zum 22:29 aus Kieler Sicht. Der anschließende Onside Kick Versuch, um das Angriffsrecht für die Schlussminuten wieder zu erobern, gelang jedoch nicht, so dass die Ravensburger die restliche Spielzeit kontrolliert runterspielen konnten.
Damit bleiben die Hurricanes weiter auf dem siebten Tabellenplatz, auch weil ihr direkter Konkurrent im Kampf um die Vermeidung der Relegationsspiele, die Berlin Rebels, am Sonntag gegen die Paderborn Dolphins verloren und aufgrund ihrer Niederlage gegen die Kieler weiter den achten Platz bekleiden. In zwei Wochen am 24. August empfangen die Hurricanes die Kirchdorf Wildcats zum zweiten Interconference Spiel in Kiel und werden für den nächsten so wichtigen Sieg kämpfen.
ifm Razorbacks Ravensburg – Kiel Baltic Hurricanes
29:22
(6:7/2:7/14:0/7:8)
1. QTR
0:7 #45 Saleem Iqbal, 7-Yard Pass #7 Nate Hayden. PAT #10 Cobian Adjei-Freeman
6:7 #11 Lennies McFerren, 13-Yard Pass #17 Broghean McGovern. PAT failed
2. QTR
8:7 Safety
8:14 #14 Michel Peschel, 11-Yard Pass #7 Nate Hayden. PAT #10 Cobian Adjei-Freeman
3. QTR
15:14 #13 Pierre Moudourou, 35-Yard Pass #17 Broghean McGovern. PAT #6 Linus Diez
22:14 #3 Michael Mayer, 2-Yard Pass #17 Broghean McGovern. PAT #6 Linus Diez
4. QTR
29:14 #11 Lennies McFerren, 4-Yard Pass #17 Broghean McGovern. PAT #6 Linus Diez
29:22 #84 Lars-Ole Günter Gloe, 49-Yard Pass #6 Henrik Wolk. 2-PC #10 Cobian Adjei-Freeman