Was war das für ein Spiel. Zur Halbzeit sah es für die knapp 700 Zuschauer in der Kramski-Arena schon nach einem gebrauchten Tag aus. Doch die Wilddogs enttäuschten nicht und wendeten einen 21:0 der Gäste ab und erzielten einen Willenssieg. Mit einem starken Turnover sicherten sich die Wilddogs mit dem 28:24-Sieg die Tabellenführung in der GFL2 Süd. Aber der Reihe nach.

Das Wetter war schon mal besser in der Kramski-Arena: schwül, heiß und immer wieder kleine Schauer. Nicht gerade ideal für Football. So mussten zu Beginn auch die Gäste aus Kieselbronn, die Guggenmusiker der Gugge Gaise, das Vorprogramm im Trockenen neben der Tribüne starten. Aber das Wetter schlug pünktlich zum Kick-off um. Die Gäste aus Regensburg hatten das erste Angriffsrecht. Die Mannschaft rund um ihren Quarterback Jeremiah Tucker kamen mit ordentlich Feuer nach Pforzheim.

Als direkter Verfolger der Wilddogs in der Tabelle brauchten die Gäste einen Sieg, um im Rennen um die Meisterschaft an der Spitze dran zu bleiben. Doch die Defense der Wilddogs hatte da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Doch zunächst bekommen beide Teams keinen Fuß auf den Rasen im Brötzinger Tal. Das Angriffsrecht wechselt ein paar Mal, bevor sich das Momentum langsam für eine Seite entscheidet. Die Gäste machen hier dann die ersten Punkte durch einen Pass auf Jadon Gildersleve. 0:7 der Stand zum Seitenwechsel.

Das zweite Viertel ist dann voll in der Hand der Phoenix. In einem Spiel mit vielen Strafen auf beiden Seiten bekommt die Offense der Wilddogs kein Bein aufs Feld. Pässe kommen oft ganz knapp nicht an, und das Laufspiel schafft nur wenige Yards. „Im zweiten Viertel war es ganz deutlich zu sehen: Die Phoenix waren perfekt auf unsere Offense eingestellt. Gefühlt kannte Regensburg jeden unserer Spielzüge.“ so Headcoach Lang. So müssen die Zuschauer auf den Rängen anerkennend mit ansehen, wie die Phoenix-Offense-Maschine langsam, aber stetig über das Feld läuft. Zwei Minuten vor der Halbzeit wird dann durch Tucker selbst der Spielstand auf 0:14 erhöht. Und dann dauert es nur 17 Sekunden bis zum nächsten Touchdown. Denn beim anschließenden Kick-off Return verliert Joshua Purdie den Ball, und die Phoenix erobern ihn. Kurze Zeit später steht es 0:21. Die Wilddogs sind jetzt unter Zugzwang. Einen so hohen Rückstand gab es bisher für die Wilddogs noch nicht.

Kurz vor der Halbzeit kämpfen sich die Wilddogs nach einem Big Play auf Luca Hirschberger an die 2-Yard-Line heran. Rayna Stewart drück den Ball mit auslaufender Uhr in die Endzone. Nach dem Extrapunkt von Luca Hirschberger steht es 7:21 zur Halbzeit. Die Stimmung auf den Rängen ist jetzt wieder deutlich positiver. Denn nach der Halbzeit hieß es Ballbesitz Wilddogs, und das Momentum vom letzten Play sollte erhalten bleiben. Gerne hätte man jetzt Mäuschen im Huddle der Wilddogs gespielt und der Ansprache gelauscht.

Und direkt wird mit einem Ausrufezeichen begonnen. Josh Purdie bringt den Kick-off bis an die 10-Yard-Line, und wieder ist es Rayna Stewart, der den Ball in die Endzone bringt. Der Extrapunkt misslingt – der erste verschossene Extrapunkt von Luca Hirschberger in dieser Saison – es steht 13:21. Die Regensburger Offense antwortet, muss sich aber mit einem Field Goal zufriedengeben: 13:24. Wieder kommt die Offense der Wilddogs nach einem Big Play auf Luca Hirschberger an die Endzone, und wieder geht Rayna selbst. Mit der anschließenden Two-Point-Conversion von Luca kommen die Wilddogs auf 21:24 heran. Die Stimmung im Stadion erreicht jetzt ihren Zenit. Das letzte Spielviertel beginnt, und jetzt hält es niemanden mehr auf den Sitzen.

Und die lautstarke Unterstützung von den Rängen hilft. Die Gäste verschießen ein Field Goal, und dann ist es Luca Hirschberger, der den Pass in die Endzone bringt und die Wilddogs in Führung bringt. 28:24 und noch acht Minuten zu spielen. Die Defense der Wilddogs hält und erzwingt mit noch etwas mehr als drei Minuten auf der Uhr den so wichtigen Turnover. Doch die Phoenix geben so schnell nicht auf. Das First Down der Wilddogs bleibt verhindert, und die Punt-Aufstellung muss mit knapp einer Minute Restzeit nochmal aufs Feld. Punter Luca Hirschberger – ja, genau wieder ist es Luca Hirschberger – nimmt den Ball auf und die Beine in die Hand: Punt-Fake zum neuen First Down und damit der gesicherte Sieg für die Wilddogs. Am Ende stand also vor allem ein Name im Vordergrund für diesen Spieltag: Luca Hirschberger, Man of the Match!

„Dieses Spiel hatte alles. In der ersten Hälfte hatten wir Schwierigkeiten, aber in der zweiten Halbzeit haben wir nur noch drei Punkte zugelassen. Ab da lief es auf beiden Seiten des Balls einfach,“ so Defense Coordinator Sascha Deger. „Wir mussten in der Halbzeit was tun. Ich habe an das Auftaktspiel erinnert. Zwei Scores Abstand waren aufholbar, und die Mannschaft hat geliefert. Was will man mehr,“ so ein strahlender Michael Lang. Auch Vorstand Kai Höpfinger ist glücklich: „Die erste Hälfte war hart, die zweite aber noch härter. Ich freue mich, dass wir die Siegesserie zu Hause fortsetzen konnten. Noch mehr freue ich mich aber über die vielen helfenden Hände, die diese Heimspielserie im Juli ermöglicht haben.“ Für die Wilddogs ist erst mal ein spielfreies Wochenende anberaumt, wichtig auch für die Regeneration der Spieler. Dann geht die Auswärtsserie los, ehe am 7. September das letzte Spiel gegen die Montabaur Fighting Farmers in der Kramski-Arena stattfindet.

Tickets für das Saisonfinale gibt es bereits im Vorverkauf über die Homepage der Wilddogs und über die Links in den Social-Media-Kanälen.

Foto: Tara Gienger

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