Ein Spiel – zwei ganz verschiedene Perspektiven
Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen für das zweite Auswärtsspiel der Potsdam Royals bei den Berlin Rebels kaum sein: Potsdam führt souverän nicht nur die Tabelle der GFL Staffel Nord, sondern auch das Ranking der gesamten Liga an. Ungeschlagen machen sie sich auf den kurzen Weg in die Bundeshauptstadt um dort auf den aktuell Tabellenletzten der Nordstaffel zu treffen.
Aber Vorsicht! Nicht nur, dass die Rebels ihre Sommerpause sicher intensiv genutzt haben um wieder konkurrenzfähig zu sein, sie trennten sich zudem von einigen Spielern, es gab Veränderungen im Coaching Staff und sie konnten auch neue Spieler verpflichten.
Die Berliner, die im Hinspiel in Potsdam eine herbe Klatsche kassierten, sind nicht dieselben, die am Wochenende im Mommsenstadion auflaufen werden. Und sie sind heiß – heiß auf Wiedergutmachung bei ihren Fans und heiß auf den nicht sonderlich beliebten Konkurrenten aus der benachbarten Landeshauptstadt.
Man kann sicher sein, dass sich die Mannschaft, rund um den Quarterback Tyquell Fields, die letzten Spiele der Royals intensiv angeschaut haben. Genau so sicher kann man sein, dass die Coaches und die Spieler einige Überraschungen parat haben werden, die den Spielfluss der Royals auf die Probe stellen sollen.
Gespannt darf man auf den ersten Einsatz von Neuverpflichtung von Offensive Liner David Beale sein, der natürlich mit Unterstützung der restlichen O-Line dafür sorgen soll, dass Tyquell Fields die Zeit bekommt, die er benötigt um seine beiden Lieblingsreceiver Lewis Kirby und Austin Osborne zu bedienen. Oder die Lücken zu sehen, die die O-Line reißt, um selbst zu laufen.
Dass die Defense der Rebels vor allem darauf aus sein dürfte, die Kreise unseres Star- Quarterbacks Jaylon Henderson zu stören, dürfte nicht als Geheimnis gelten. Dieser hatte im Hinspiel mit 10 Passing-Touchdowns einen neuen Ligarekord aufgestellt, das soll den Rebels bestimmt nicht noch einmal passieren.
Aber auch die Royals waren nicht tatenlos. In den letzten Wochen konnten Spieler unter anderem aus der italienischen Liga nachverpflichtet werden, was vor allem dem sowieso schon starken Receiver-Corps der Potsdamer weitere Optionen hinzufügt.
Aus den letzten Spielen der Royals kann auch der beste Trainer keine bevorzugten Spieler oder Spielzüge herauslesen. Jedes Spiel hatte andere Top-Spieler: Nachdem in den ersten Spielen vor allem Brendon Beaulieu auftrumpfte, liefen Heiko Bals und Jaylon Henderson gegen die Monarchs zum Sieg, bevor im Spiel gegen die Unicorns am vergangenen Wochenende Thomas Jenkins einen Sahnetag erwischte und für insgesamt 20 Punkte sorgte.
Die Favoritenrolle können die Potsdamer schlecht ablehnen, zu eindeutig sind die Vorzeichen – aber gerade das sind die Momente, in denen scheinbar Unterlegene zu Helden werden wollen. Und manchmal auch können. Gerade die Vielseitigkeit des Spiels der Royals sollte das aber zu verhindern wissen.
Außerdem dürften die Royals vielleicht auch ein wenig Heimatatmosphäre verspüren, schließlich wird auch im Mommsenstadion gerade gebaut. Ob das allerdings eine entscheidende Rolle spielt, darf bezweifelt werden.
Berlin Rebels vs Potsdam Royals
20. Juli 2024
Einlass: 15 Uhr, Kickoff: 16 Uhr
Momsenstadion, Berlin
Livestream: www.sportdeutschland.tv
Liveticker: www.gfl.info oder in der RDZN-App: https://www.rdzn.de/app
#ROYALS2024
Text: DZE, Foto: Nicol Marschall