Saisonauftakt des GFL2-Team der Wiesbaden Phantoms misslingt (nicht komplett)
„Stuttgart hat einen top Job gemacht“, zollte Head Coach Tibor Gohmert der Leistung des Teams seines Gegenübers Dennis Oppermann Respekt. Die Wiesbaden Phantoms hatten gerade 19:35 im GFL2-Saisonauftakt verloren, dabei aber immer mal wieder ihr Potenzial aufblitzen lassen und gerade am Ende der Partie gezeigt, zu was sie in der Lage sein könnten…
Die Defense, die von Marco Corzani als Ersatz-Defensive-Coordinator für den verhinderten Johannes Liebig geführt wurde, hatte wenig Schuld an der Niederlage. Zwar bekamen die Phantoms Runningback Mathias Harang mehrfach nicht zu fassen, sorgten aber mit zwei Interceptions – eine davon durch eine Strafe vertan – und zahlreiche frühe Tackles dafür, dass die Scorpions lange auf erste Punkte warten mussten.
Dass diese fielen, war schlechten Snaps und entsprechend ausgeführten Punts geschuldet. Nach etwas mehr als zwei Minuten im zweiten Quarter erhielten die Scorpions das Ei daher nahe der Phantoms-Endzone und sorgten schnell für die 7:0-Führung, die danach bis auf 21:0 vor der Pause ausgebaut wurde.
Amier Hobson hätte die Phantoms nach einem rund 20 Yard langen Lauf nach dem 0:7 in gute Feldposition für einen Gegenschlag gebracht, verlor am Ende seines Runs aber den Ball. Einen Drive später war es Brè Thomas, der erst nach einem vergleichbaren Lauf durch die Reihen der Scorpions gestoppt werden konnte, aber wieder musste sich die von Quarterback Marc Stosic geführte Offense der Phantoms mit dem Wissen begnügen, stark agiert zu haben. Punkte gab es aber erneut keine.
Erst mit drei Scores in Rückstand liegend erreichten die Phantoms erstmals die Endzone der Stuttgarter. Thomas erhielt den Ball und lief in die äußere Ecke zum 6:21, das David Tibo mit seinem Holder Niklas Woelbert um einen Zusatzpunkt verbesserte.
Den vermeintlichen Genickbruch erlitten die Phantoms nur wenige Sekunden später. Lukas Reschke fing eine Interception, trug sie über 20 Yards in die Endzone der Scorpions und hatte auf 13:21 verkürzt – dachten alle. Die Schiedsrichter ließen den Jubel wegen Offside jedoch schnell verstummen. Stattdessen erhöhten die Scorpions am Ende ihres Drives auf 28:7 und ein weiterer schlechter Snap sorgte zu Beginn des letzten Quarters für eine erneut gute Feldposition der Scorpions, die nur zwei Plays für die wenigen Yards benötigten, um die Vorentscheidung zu erzielen.
Nun aber folgte die stärkste Phase der Phantoms, die zunächst nach einem guten Drive von Marc Stosic selbst belohnt wurden. Der Quarterback überwand die beiden letzten Yards in die Endzone und auch wenn die anschließende, dem Play geschuldet spontane Conversion misslang, war nun zu spüren, dass die Wiesbadener zeigen wollte, zu was sie eigentlich fähig sind.
Janne Sullin, finnischer Linebacker der Phantoms, fing einen Pass der Scorpions ab und trug ihn acht Yards zurück, was auch ein feiner harter Tackle des Wiesbadener Rookies Christopher Deisenroth ermöglicht hatte, bevor Stosic 39 Sekunden vor Spielende über 15 Yards auf Eigengewächs Jaiden Greenidge passte und das 19:35 auf die Anzeigetafel brachte. Die Conversion wurde wegen Holdings von den Referees nicht gegeben und der zweite Versuch endete nach einem langen Lauf nur Inches vor der Endzone. Stuttgarts Head Coach Dennis Oppermann zeigte sich im abschließenden Interview mit seiner Mannschaft zufrieden, die „abgeliefert“ habe, was von ihr verlangt worden sein, während Tibor Gohmert aus seiner Enttäuschung keinen Hehl machte und bedauerte, dass die Special Teams kaum in voller Besetzung hatten trainieren können. Die Fehler sollten nun bis zum Spiel der Phantoms in Ingolstadt am 28. Mai abgestellt werden.